![]() ISBN 978-3-940640-51-2 |
Dilawarvon Hilde-Habiba Khatoon DIN A 5, ca. 151 Seiten. Preis: 9.90 Euro *inkl. Mwst. zzgl. Versandkosten Ab einem Warenwert von EURO 50,00 versenden wir innerhalb Deutschlands und EU versandkostenfrei! Widerrufsbelehrung Durchschnittliche Bewertung: 5 |
Manchmal lud mich ein junger freundlicher Mann, Mr. Ahmed, von der Flugsicherung auf den Tower ein. Nachts sah man auf ein blinkendes Leuchten von unzähligen Lichtern hinunter. Im dunklen Raum des Towers waren ebenso viele kleine Lämpchen in allen Farben zu sehen. Es war ein faszinierendes Schauspiel!
Eines Tages hatte Mr. Ahmed die Idee, mir sein kleines Haus in der Nähe des Flughafens zu zeigen.
Im Schlafzimmer kam er gleich zur Sache. Er warf mich auf sein Bett und versuchte, mich zu entkleiden. Ich sah entsetzt einen nassen Fleck auf seiner Hose und schrie panisch um Hilfe - auf Deutsch! Natürlich kam niemand. Meine Gedanken rasten, und trotz der Panik dachte ich ganz nüchtern, dass der Mann mir nicht mehr gefährlich sein könne, wenn er schon ejakuliert hatte, weil er keine Erektion mehr zustande brächte. Er tat, als riefe er zwei Freunde:
Mohammed und Kamal, kommt mal her!
Ich zuckte zusammen, und Grausen packte mich bei der Vorstellung, dass auch sie sich auf mich stürzen würden, merkte aber einen Moment später, dass das eine Finte war! Ich wehrte mich und fing mehr aus Wut als aus Angst an zu heulen. Als er mir den Mund zuhielt, weil ich um Hilfe rief, biss ich so fest zu, dass er aufschrie und mich losließ.
Ich muss im Schockzustand gewesen sein, sonst hätte ich ihm nicht noch schimpfend mein zerrissenes Uhrenarmband gezeigt, sondern wäre auf der Stelle geflüchtet.
Ich griff nach meiner Handtasche und fing endlich an, in die Dunkelheit zu laufen, laufen, laufen, durch dichtes Unterholz und Dornen, über Erdlöcher und Hügel stolpernd, traf auf einen Jungen, bat ihn um Hilfe, aber auch er versuchte mich festzuhalten und fand es wohl amüsant, die Tat seines Vorgängers fortsetzen zu wollen! Es war leicht, ihn zurückzustoßen, er war ein halbes Kind noch, --- und weiter ging es in Richtung Hauptstraße, zur Bushaltestelle, die ich wie in Trance fand, und im Bus konnte ich mich endlich ausruhen.
War das wirklich mir passiert? Oder war es nur ein schlechter Traum gewesen?
Ich behielt alles für mich, ging dem alltäglichen Leben nach und erzählte es Alexander, als er mich besuchen kam. Er sagte erschrocken:
O, my God! und machte sich mit mir auf den Weg zum Flughafen, zu Mr. Ahmed. Dort wartete ich vor dem office auf einer Bank im Flur.
Als Alexander wieder heraus kam, sagte er sinngemäß zu mir, dass er diesem Mann etwas mitgeteilt hatte, was er so schnell nicht vergessen würde.
Warum wir nicht zur Polizei gingen? Nun, in Ländern wie Pakistan geht man wegen so etwas nicht zur Polizei. Pakistanische Polizisten sind manchmal korrupt und nicht immer, wie bei uns, Helfer in der Not. Ich wollte auch kein Aufheben machen, denn sicher hätte ich nur Schadenfreude der Kollegen aushalten müssen.
Was ich mich heute frage, ist, wenn es wirklich zu einer Vergewaltigung gekommen wäre, hätte man mich dann gesteinigt oder vor Gericht gestellt und nach vier männlichen Zeugen gefragt, so wie es mit pakistanischen muslimischen Frauen geschieht, wenn sie vergewaltigt werden?
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